Thronfolge in Hinckley – die neue Rocket III steht bereit…
Thronfolge in Hinckley – die neue Rocket III steht bereit…
24.01.2019
„Hinckley“ in England ist die Geburtsstätte der Rocket III.
Ein Ort in der Grafschaft Leicestershire wo die britische Bikeschmiede Triumph mit ihrem Firmensitz ansässig ist.
Derzeit steht Triumph im Mittelpunkt der motorradspezifischen Medienberichterstattung.
Mit der Rocket III verteidigt die Traditionsmarke Triumph seit eineinhalb Jahrzehnten erfolgreich den Titel des hubraumstärksten Serienmotorrades der Welt.
Durch die Markteinführung der Rocket III wurden seinerzeit von Triumph alle bis dato bekannten Dimensionen des verfügbaren Motorradsegments gesprengt.
Maximaler Hubraum, maximale Power, maximaler Drehmoment war die Antwort auf die grußvolumigen V-Motoren der Harley Davidson und das bis Heute durchschlagende Ergebnis britischer Ingenieurskunst.
Außer dem gigantischen 2.300 ccm Power-Drilling-Triebwerk und dem martialischen Auftritt gab es wesentlich mehr Leistung, über 50 Prozent mehr Drehmoment und eine bessere Beschleunigung zu vergleichbaren Serienmodellen anderer Motorradhersteller.
Hubraumtechnisch näherten sich die Konkurrenten dem vor 15 Jahren von Triumph mit der Rocket III definierten Meilenstein an – erreichbar wurde er nie.
An die Drehmomentwerte des selbst atmenden britischen Dinosaugers kamen selbst die druckluftbeatmeten Serienbikes der Konkurrenten mit Ram Air, Turbo und Kompressor & Co nicht heran.
Nun macht Triumph wieder einen Schritt nach vorn und vergrößert die Hubraumdistanz.
Mit der eigenen Triumph Factory Custom TFC betreibt Triumph zudem ein neues Premiumlabel exklusiv angefertigter hochwertiger Sondermodelle in limitierter Stückzahl auf höchstem Niveau.
Eine Edelbikeschmiede die neue Maßstäbe im Customsegement setzt.
Ausgefeilte Technik kombiniert mit edelsten Anbauteilen und eigenständiger Performance sollen die Triumph-Klassiker zu begehrenswerten Premiummodellen aufwerten, die in begrenzter Stückzahl nur einmal zu haben sind.
Die neue Rocket III, die nun als Königin den Thron besteigt ist aktuell in exklusiver TFC Ausführung zu bewundern.
Gut sichtbar an der Rocket TFC ist die neue Einarmschwinge, die Bremssättel von Brembo und die 3 Sidepipes in Carbonoptik von ARROW, die einen viel versprechenden Sound ankündigen.
Ebenso der zweite Kühler und das kurze sportliche Heck.
Das von der Rocket bekannte, unverwechselbare, einer Römischen III gleichende Krümmerdesign, stellt sich bei der „Neuen“ sehr gelungen in Kursivschrift dar.
Der weitere Abgasverlauf wurde mit dem Übergang zu den Sidepipes harmonisch bis ins Detail perfektioniert.
Die wenig zu sehende linke Seite der neuen Rocket III zeigt den neu entwickelten Kardanantrieb und lässt die Vermutung zu, dass die Atemwege des Hubraumboliden durch einen direkt am Ansaugtrakt positionierten Luftfilter leistungsfördernd optimiert wurden.
Volumentechnisch mit bemerkenswerten 2.500 ccm bestückt bleibt Triumph der Hubraumthron sicherlich noch sehr lange erhalten.
Mit der Performance der Rocket TFC aus der eigenen Customschmiede strebt Triumph zudem den Titel des ultimativen Motorrades an.
Durch die gelungene Symbiose ausgefeilter Technik, edlen Materialien und mit dem gewohnt sportlichen aber auch klassischen Design dürfte das sicherlich gelingen.
Laut Motorrad dürfen wir 180 PS und 230 Nm Drehmoment erwarten
Alles in allem ein sehr gelungenes und extravagantes Muscle-Power-Bike
Die Rocket TFC soll Heuer am 1. Mai mit allen Informationen, Details und Spezifikationen präsentiert werden.
Bleiben wir gespannt…
In den Medien ist derweil bereits von verschiedenen Varianten der neuen Rocket III und auch von einer Touring Edition die Rede.
Die Touringversion, der ultimative Oversize-Cruiser, der bisher alles andere im Touringsegment in den Schatten stellte, wird sich sicherlich sehen lassen können.
Während sich die letzten Modelle der Rocket III – Roadster und Touring – trotz unterschiedlicher Konstruktionen doch irgendwie ähnelten dürfte der zukünftige Spagat der Modelle bei der neuen 2,5 Liter Version der ultimativen Rocket III wohl größer werden.
Alles in allem erwartungsvolle Aussichten für alle Rocketenthusiasten.
Historie
2004 erfolgte die Markteinführung der Triumph Rocket III
2.300 ccm Hubraum, 140 PS, drei Zylinder, drei Auspuffrohre, 240er Hinterrad, mächtig Dampf und 200 Nm Drehmoment.
Die Beschleunigung des Power-Tripples, der bereits jenseits der 2.000 Umdrehungen spontan sein maximales Drehmoment bereithält, katapultiert Mensch und Maschine beim Beschleunigen Dragsterartig voran.
„The Big Beast“, „das Monster“, „der Koloss“, “ Big Block und „King of the Road“ sind nur einige der medial vergebenen Spitznamen der einzigartigen Hubraumkönigin.
Zwei Jahre später kam die Rocket III Classic.
Mit Trittbrettern, Scheibe und Lederkoffern wurde die Rocket III zum Classic-Cruiser.
In 2007 brachte Triumph die Rocket III Touring auf den Markt.
Ein neuer Rahmen, neue Gabel, Schwinge, Kardanantrieb, Tank, Sitzbank…
Mit Ausnahme des gigantischen Triebwerks ein komplett neu konstruiertes Motorrad.
Mit einem Leergewicht von knapp 400 kg aus Chrom Aluminium und Stahl wurde die Touring zum Flaggschiff der Briten und definierte sich zum beliebten Chrom-Koloss.
Ab 2010 war dann die Rocket III Roadster zu haben.
Mit ABS, zwei symmetrisch angeordneten großvolumigen Schalldämpfern sowie geändertem Kennfeld bestückt, lieferte die Roadster 148 PS und 221 Nm Drehmoment.
Das Design der Roadster wurde mehrmals optisch angepasst und schließlich wurde auch die ursprüngliche Leitungsbegrenzung der unteren drei Gänge eliminiert.
In 2015 war die von Triumph veredelte Rocket X in einer auf 500 Stück limitierter exklusiven Sonderedition zu haben.
Die bereits vor 15 Jahren von britischen Konstrukteuren eingesetzte Ø 52 mm sequentielle Multipoint-Saugrohreinspritzung und die zusätzlichen Drosselklappen mit progressiver Anlenkung ermöglichten die Realisierung unterschiedlichster länderspezifischen Anforderungen.
Diese realisierte Triumph ohne aufwendige technische Änderungen des Powertriebwerks durch entsprechende elektronische Veränderung der Ansteuerung der sekundären Drosselklappen und des Motorkennfeldes.
Entgegen den (von Triumph nicht kommentierten) medialen Spekulationen über die 2017er Abgasreform und das Ende der Rocket III wäre es aufgrund der zuvor dargestellten Komponenten und der Tatsache, dass die Werte der Rocket bereits unweit der neusten Vorgaben lagen für Triumph sicherlich ein leichtes gewesen auch diese Hürde zu nehmen.
Die Entscheidung nach 15 Jahren eine komplett neue, durchgestylte und noch stärkere Rocket III im aktuellen Triumphportfolie zu etablieren ist sicherlich eine sehr gute Strategie.
Im Lauf der Jahre waren sowohl von professionellen als auch von privaten Akteuren diverse exklusive Tuning, Umbauten und Veredelungen der Rocket III zu bewundern.
Beispiele wie das Kernkraftwerk von Palatina, die Angry Rat von Schnaller und viele andere zeigen den Drang zum muskelbepackten Naked Bike mit kurzem Heck und freier Sicht auf die 240er Pelle.
Mit der brandaktuellen Rocket III TFC liegt Triumph exakt am Puls der Zeit.
Holger Sprenger
